ADFC Hemmingen / Pattensen

Eine Ortsgruppe des ADFC’s Region Hannover e.V

Wer soll Bürgermeisterin oder Bürgermeister von Hemmingen werden?

Wir vom ADFC Hemmingen / Pattensen möchten unseren Mitgliedern und der Öffentlichkeit eine weitere Entscheidungshilfe zur Wahl der/des Bürgermeister:in geben. Dazu haben wir folgende ACHT Fragen an unsere Bürgermeisterkandidaten:innen geschickt. Die gesammelten Antworten haben wir ungefiltert hier auf unserer Webseite https://adfc-hemmingen-pattensen.github.io/Wahlpruefsteine/index.html veröffentlicht. Die Presse hat einen Hinweis zur Web-Seite bekommen.

Einleitung:

Für die besonders aus Klimaschutzgründen, aber auch zur Lärm- und Emissionsminderung sowie zur Abwendung des drohenden Verkehrsinfarkts notwendige Verkehrswende, ist neben dem ÖPNV der Radverkehr der wichtigste Motor. Um mehr Menschen aufs Rad zu bringen, braucht es vor allen Dingen ausreichend dimensionierte, attraktive und als sicher empfundene Radwege und eine gute Infrastruktur für den Radverkehr.

Unser Ziel ist es das bis 2024 mindestens 25 % aller Wege in Hemmingen mit dem Rad zurückgelegt werden. Mittelfristig ist ein Fahrradanteil wie in Kopenhagen oder Amsterdam mit bis zu 50 % erstrebenswert. Dazu brauchen wir eine sowohl objektive als auch subjektive Sicherheit beim Fahrradfahren. Uns kommt es darauf an, das Radfahren für ALLE Einwohnerinnen und Einwohner attraktiv wird.

Das heißt

👍Wahlprüfsteine

  1. Eine Radfahrerin schrieb vor einiger Zeit in der Zeitung: “Wenn man Autofahrende wirklich zum Umsteigen auf das Rad ermuntern will, darf es auch ein bisschen Komfort sein.” Ist Komfort neben objektiver als auch subjektiver Sicherheit für Sie ein motivierender Aspekt oder überflüssig?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Komfort bedeutet für mich, dass etwas angenehm und bequem ist. Wenn die Verkehrswende gelingen soll, dann sollten die Menschen genau dieses Gefühl mit Fortbewegungsmitteln wie dem Fahrrad verbinden. Das heißt also, dass Fahrradfahrer*innen mit Annehmlichkeiten rechnen können: Das fängt für mich bei ausreichend breiten Radwegen, die bedarfsgerecht beleuchtet sind, an und geht über gute Abstellmöglichkeiten bis hin zu Ladesäulen für E-Bikes. Wir müssen meiner Ansicht nach gute Anreize anbieten, um das Fahrrad als Verkehrsmittel noch attraktiver zu machen. Ich hoffe, dass dieser Komfort in ein paar Jahren zum Standard gehört.
Herr Dingeldey (CDU)
Gute Infrastruktur zieht Radverkehr an. Somit gehört auch Komfort für mich dazu. Das bedeutet für mich als begeisterten Radfahrer, dass Radwege einen rollwiderstandsarmen Asphalt haben, im besten Fall unterbrechungsfrei sind und sich die Fläche nicht mit dem Fußverkehr geteilt werden muss. In Zukunft müssen die Radwege konsequent unterhalten werden und ebenfalls von Verschmutzungen freigehalten und zudem bei Schnee zügig geräumt werden. Vereinzelt sind Übergänge nicht ebenerdig und Wurzelaufwerfungen verhindern einen flüssigen Radverkehr. Dies möchte ich konsequent abstellen. Zum Komfort gehören für mich auch vernünftige Abstellanlagen. Lastenfahrräder oder Räder mit Kinderanhängern lassen sich oft nur schlecht abstellen. Radwege müssen in Zukunft breiter und gefährliche Stellen beseitigt werden.
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Selbstverständlich ist auch „subjektiver Komfort“ ein wichtiger Bestandteil zur Motivation, um Verkehrsnachfrage auf das Fahrrad zu lenken. Er dürfte mindestens so wichtig sein wie der objektive Komfort. Das gilt vor allem AUCH für die Sicherheit. Denn ein sich unsicher fühlender Mensch ist (bei ansonsten gleichen Bedingungen) objektiv unsicherer als ein sich sicher fühlender Mensch.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir hier wiedergeben:
Ich selber bin täglich kombinierter Rad- und Autofahrer. Um meinen Arbeitsplatz in der City von Hannover zu erreichen, fahre ich die Hälfte des Weges mit dem Auto und den Rest dann mit dem Fahrrad, welches immer in meinem Auto mitfährt. In der Innenstadt von Hannover ist es derzeit schon sehr unpraktisch mit dem Auto zu fahren. Es lässt sich aber nicht vermeiden, da ich täglich Ware aus meinem Lager nach Hannover transportiere.
Das Radnetz ist aus meiner Sicht zwischen den Ortsteilen zu optimieren. Im Idealfall so, wie es bereits zwischen Devese und Ronnenberg getätigt wurde. Trotz eigener Zweifel an der Effektivität des neuen Radweges entlang der Landstraße ist die Belegung sehr hoch und ich bin eines Besseren belehrt worden. Selbst Rennradfahrer nutzen den neuen Weg, und erhöhen damit auch ihre eigene Sicherheit, da sie zwischen Devese und Ronnenberg jetzt nicht mehr von Kraftfahrzeugen gefährdet werden.
Einen ähnlichen Ausbau fordere ich auch zwischen Hiddestorf und Ihme-Roloven und natürlich auch zwischen den Ortsteilen. Gespräche hierzu sollten schon direkt nach der Wahl mit der Region Hannover aufgenommen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Ein Radschnellweg könnte ich mir in Hemmingen entlang der alten Bundesstraße und im Anschluss dann an einen potentiellen neuen Radschnellweg im Bereich des Neubaus des Südschnellweges und in Richtung Ricklingen bzw. Döhren gut vorstellen.
Förderwürdig halte ich die private oder dienstlichen Anschaffung von Lastenrädern. Andre Kommunen haben hier bereits fest Zusagen gegenüber Interessenten gemacht. Ich könnte mir eine Bezuschussung der Stadt Hemmingen zwischen 25% bis 50% des Anschaffungspreises vorstellen.
Fahrradabstellanlagen sind flächendeckend in Hemmingen besonders an Haltestellen aufzubieten. Hier sollte aber eine „Höchstparkdauer“ von 2 Wochen angesetzt werden, da ich mich selber über „Fahrradwracks“ an genau diesen Anlagen ärgere, die von ihren Besitzern achtlos angeschlossen worden sind und dann über eine lange Zeit ein trostloses Dasein fristen und nebenbei die Möglichkeit für andere aktive Fahrradfahrer schmälern, einen vermeintlich geeigneten Ort für ihr Fahrrad zu finden. Hier sei auch auf Möglichkeiten für das Abschließen von Lastenrädern hingewiesen, die bekanntlich mehr Platz benötigen als herkömmliche Fahrräder.
Zusammenfassend sei gesagt, daß die Verkehrswende in Hemmingen eingeleitet worden ist und diese auch weiter vorangetrieben wird. Es ist aber keine schwarz/weiss Malerei, sondern fordert eine intelligente Vermischung des ÖPNV und des individualen Verkehrs mit dem Auto, dem Motorrad, dem Fahrrad und natürlich auch dem Fußgänger.
  1. Welche drei Dinge wollen Sie im ersten Jahr einer möglichen Amtszeit umsetzen, um den Radverkehr zu stärken?
Frau Dr. Schröder (SPD)
  1. Beteiligung der AG Radverkehr mit ihrer Expertise
  2. Ausreichende Mittel im Haushalt für die Verbesserung des Radverkehrs einstellen
  3. Beginn des Radwege-Umbaus zwischen der Wilkenburger Spinne und Wilkenburg
  4. Bedarfsgerechte Beleuchtung des Radwegs durch den Sundern als Schulweg zur KGS
  5. Verhandlungen zur Beleuchtung der Brückstraße mit der Stadt/ Region Hannover führen, um den Schul- und Pendelweg vieler Hemminger*innen sicherer zu machen.
  6. Ampel an der Weetzener Straße bei Brot Henke bedarfsgerecht schalten: z.B. Fahrradfahrende Schüler*innen zu den Stoßzeiten am Morgen und am (Nach-)Mittag benötigen andere Taktungen als Fußgänger am Abend.
Herr Dingeldey (CDU)
  1. Zügige Umsetzung der weiteren Routen-Vorschläge der Radverkehrs-AG und des ADFC e.V.
  2. Weitere Fahrradstraßen und Rotmarkierungen an unübersichtlichen Bereichen und auf Radwegen und konsequente Verbesserung der bestehenden Wege durch Beseitigung von Unebenheiten
  3. Beleuchtung von Radwegen
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
  1. Weitere Umsetzung der Routenvorschläge das ADFC und der Empfehlungen des vom Rat beschlossenen Radverkehrskonzeptes der Stadt Hemmingen. Hierzu gibt es noch Nachholbedarf:
  • Benennung eines Radverkehrsbeauftragten
  • Ausreichende finanzielle Unterstützung. Mindestens 310.000 Euro im Jahr
  1. Kontinuierliche Arbeit der Radverkehrs AG zur Überprüfung der Zielerreichung, Anpassung der Maßnahmen und Konzept zur Priorisierung. Kurzfristigen Handlungsbedarf sehe ich wie folgt:
  • Tempo 30 Km/h, evtl. Radverkehrsstraße zwischen Webstuhl und Ohlendorf, sobald Hemmingen die Straßenbaulast hat.
  • Querungen über Straßen und Einmündungen im Verlaufe von Radrouten sichern. Soweit möglich Vorrang für Radfahrer (z.B. bei der Einmündung Saarstraße in die Deveser Straße). Gesicherte Übergänge über die Weetzener Landstraße im Zuge des Heisterkamps. Hierzu muss eine Einigung mit der Region gefunden werden.
  • Gesicherter, beleuchteter und ausreichend breiter Radweg entlang der alten B3 im Bereich des Sundern zur Anbindung an den zukünftigen Endhaltepunkt.
  • Überprüfung und Anstreben einer Umstellung sämtlicher Ampelschaltungen auf Fahrrad und Fußgängerfreundlichkeit.
  1. Im nächsten Jahr werden die Planungen zum Rückbau der B3 Alt in Arnum konkretisiert. Ziel ist aus meiner Sicht eine weitgehende Verkehrsberuhigung auch um den Durchgangsverkehr herauszuhalten. Der Abschnitt bis zur Wilkenburger Straße erscheint für shared space geeignet und sollte dahingehend geprüft bzw. geplant werden. Diese Planungsoption sollte im Rahmen von Informationsveranstaltungen den Anwohner*innen veranschaulicht werden.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Hemmingen ist bis 2024 als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet (AGFK Zertifizierung). Bei der “straßenbegleitenden Infrastruktur“ sah die Jury noch Nachholbedarf. Seit dem ist nichts Sichtbares geschehen. Welche konkreten Schritte werden Sie gehen, damit Hemmingen fahrradfreundlicher und weiterhin AGFK zertifiziert wird?
Frau Dr. Schröder (SPD)
  • Aufstellung des neuen Verkehrszeichens "Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen (u. a. Fahrrädern) durch mehrspurige Kraftfahrzeuge (Zeichen Nr. 277.1)“ an besonderen Gefahrenpunkten
  • intensive Zusammenarbeit mit der AG Radverkehr
  • konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Baulastträgern wie der NLStBV, der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover
=> Maßnahmenplan entwickeln welche Schritte wann von wem in welchem Zeitraum umgesetzt werden
=> Umsetzung des Radverkehrskonzept mit besonderem Blick auf die priorisierten Hemminger Alltagsrouten
  • Erhalt und Förderung der Selbsthilfewerkstatt durch Bereitstellung kostenloser Räumlichkeiten
Herr Dingeldey (CDU)
  1. Beleuchtung von Radwegen
  2. Bessere und ggf. überdachte Abstellanlagen für alle Fahrradtypen
  3. Abschließbare Fahrradabstellanlagen an dem Endhaltepunkt in Hemmingen-Westerfeld
  4. Leasingfahrräder für städtische Mitarbeiter
  5. Bei Handel und Gewerbe werde ich für fahrradfreundliche Abstellanlagen werben
  6. Grünpfeil für Radfahrer
  7. Ampelgriffe
  8. Doppelzebrastreifen auf der alten B3 (sofern gewünscht) oder andere geeignete Querungshilfen
  9. Informative Beschilderung der Radwege
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Wichtige Voraussetzungen sind die unter Punkt 3 genannten strategischen Schritte zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes, wie z.B. eine ausreichende finanzielle Absicherung von Maßnahmen.
Von zentraler Bedeutung ist die Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes das regelmäßig überarbeitet und angepasst wird (Zuständigkeit Radverkehrs AG). Die Einigung auf grundlegenden Standards, wie z. B. die Mindestbreite von Radwegen, Sicherheitsstreifen, Oberflächenbeschaffenheit…wäre konzeptionell sehr hilfreich.
Mehr Fahrradfreundlichkeit erfordert auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen. Insbesondere die Anbindung an das Hannoversche Velorutennetz kann für Hemmingen große Vorteile bringen
Es gibt viel Verbesserungspotenzial in Hemmingen. Nachfolgend seien nur einige genannt:
  • Bessere Beleuchtung Von Radwegen. Z.B. B3 alt zwischen Westerfeld und Arnum oder Im Hammfeld.
  • Um den Radverkehr sicher auf die Straße zu bringen, muss innerorts Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit eingeführt werden. Leider liegt dies bei Straßen von Region, Land und Bund nicht im kommunalen Einflussbereich. Hier sind gemeinsame Initiativen von Bürgermeister und der politischen Entscheidungsträger in Bund und Land erforderlich.
  • Vollständige und ausreichend breite Absenkung von Bürgersteigen/ Radwegen.
  • Bei allen Baumaßnahmen muss begleitend geprüft werden, welche Verbesserungen für den Radverkehr mit umgesetzt werden können. (Aufgabenbereich Radverkehrsbeauftragter)
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Auf der Bürgerversammlung im Februar 2020 haben 44 Bürger:innen 175 Verbesserungsvorschläge auf Moderationskarten geschrieben. 120 davon waren mit konkreten Ortsangaben versehen. Link: https://adfc-hemmingen-pattensen.github.io/MaengelKarte/index.html. - Der ADFC hat auf Grundlage dieser Bürgerbeteiligung ein Routenkonzept erarbeitet und darüber hinaus alle Mängelhinweise aufbereitet. Mit welcher Priorität und welchem jährlichen Budget werden Sie diese Vorschläge umsetzen und welchen Zeitraum sehen Sie dafür als erforderlich an?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Ich unterstütze grundsätzlich die Forderungen des ADFC aus Hemmingen. Der ADFC hat mit dem Hemminger Radwegeplan eine gute und plausible Grundlage geschaffen. Die priorisierten 5 Routen sind auch meiner Ansicht nach zentral, wenn es um die Verkehrssicherheit geht. Als Arbeitsgrundlage sollte zusammen mit der AG Radverkehr und dem zuständigen Ausschuss ein Konzept aufgestellt werden, was, wann, wo und mit welchen Mitteln mittelfristig umgesetzt werden soll. Der Rat sollte daraufhin über eine ausreichende und wiederkehrende Summe für den kontinuierlichen Radwegeausbau beschließen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass ein Mindestbetrag von 200.000 € pro Jahr über die kommende Wahlperiode von 5 Jahren in den Haushalt eingestellt wird. Zusätzliche Fördermittel von der Region, dem Land und dem Bund durch z.B. die Kommunalrichtline des Bundesumweltministeriums und durch die Modellprojektförderung „Klimaschutz durch Radverkehr“ müssen zeitnah beantragt werden, damit die Summe der Kommune aufgestockt wird.
Herr Dingeldey (CDU)
Mir liegt der Radverkehr persönlich sehr am Herzen und ich möchte den Anteil des Radverkehrs erhöhen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer auszugrenzen.
Die Routenvorschläge des ADFC dienen zudem als hervorragende Grundlage zur notwendigen Weiterentwicklung unseres Radwegenetzes. Prioritär würde ich die Routen umsetzen, die zu einer höheren Sicherheit auf Schulwegen und mehr Pendelverkehr ermöglicht. Dies soll in enger Abstimmung mit der Radverkehrs-AG geschehen. Zur Finanzierung der zahlreichen notwendigen Maßnahmen möchte ich intensiv um Fördergelder werben. Das vom Rat der Stadt Hemmingen beschlossene Radverkehrskonzept enthält eine Zielgröße von rund 300.000 Euro per anno. Oft scheitert es meines Erachtens nicht am Geld, sondern an personellen Kapazitäten. Daher sollten Planungsleistungen, sofern notwendig, auch fremdvergeben werden, um eine zügige Verbesserung zu erzielen. Neben der Verbesserung des Radverkehrs sind für die Stadt Hemmingen in den kommenden Jahren noch weitere politische Prioritäten von hoher Bedeutung (z.B. Schulen, Kinderbetreuung, Familie, Integration, Klima, Sport, Sicherheit und Sauberkeit etc.).
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Siehe hierzu auch Antwort zur Frage 1. und 2
Das vom ADFC unter Beteiligung vieler Bürger erarbeitete Routenkonzept und die Mängelhinweise sind eine hervorragende Arbeitsgrundlage für die Verbesserung der Radverkehrssituation. Verwaltung und Politik können darauf aufbauend, beraten durch die Radverkehrs AG einen Maßnahmenkatalog mit Priorisierung entwickeln.
Grundsätzlich hat die Beseitigung von Mängeln und Sicherheitsdefiziten einen hohen Stellenwert. Maßnahmen, die im kommunalen Einflussbereich liegen sollten so schnell wie möglich angegangen werden. Dabei sollte jedoch auch die durchgehende konzeptionelle Bearbeitung der Routen nicht aus dem Blick verloren gehen. Besonderes Potenzial zur Verbesserung der Radwegesituation bietet aus meiner Sicht die Route 1 westlich der B3 Alt. Für eine optimale Umsetzung sind hier jedoch weitgehende Maßnahmen, wie z.B. Grunderwerb zu tätigen. Dies erfordert erfahrungsgemäß einen zeitlichen Vorlauf. Die Stadt sollte diesen Weg jedoch verfolgen.
Zur finanziellen Absicherung habe ich schon unter Punkt 1 erwähnt, dass mindestens 310.000 Euro jährlich zur Verfügung gestellt werden müssen.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Die Weetzener Landstraße von Real bis zur B3 alt ist zu eng. Viele Flächen neben dem jetzigen viel zu schmalen Radweg sind Parkplätze oder Ausstellungsflächen (z.B. Mietboxx, Netto, Baustoffe, Mietlift). Werden Sie Flächen ankaufen, um damit den Radweg zu verbreitern?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Die Weetzener Landstraße (K221) ist eine Kreisstraße und liegt damit im Zuständigkeitsbereich der Region. Hier wird eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit der Region Hannover vonnöten sein, um die Situation möglichst bald zu verbessern. Vom 23.08.2018 liegt auch bereits ein Gestaltungsvorschlag der Region zur "Schaffung attraktiver und sicherer Anlagen für den Fuß- und Radverkehr durch Neuordnung der Seitenräume bzw. des gesamten Straßenquerschnittes“ vor. Die Umsetzung lässt auf sich warten und ich werde mich dafür einsetzen, dass die Region als Straßenbaulastträger nun endlich aktiv wird.
Herr Dingeldey (CDU)
Es handelt sich bei der Straße um eine Regionsstraße. Ich teile die Ansicht, dass der Radweg zu eng und die Pflasterung des Weges unattraktiv ist. Als Bürgermeister würde ich das Gespräch mit der Region suchen und gemeinsam auf die Eigentümer der Flächen zugehen. Als Regionsabgeordneter verfüge ich über gute Kontakte zur Regionsverwaltung und möchte diese auch als Bürgermeister in Hemmingen nutzen, um den Radverkehr zu stärken.
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Zur Anlage von Abbiegespuren ist bereits der Ankauf von privaten Flächen vorgesehen. Der Erwerb eines durchgehenden Streifens wäre sehr begrüßenswert, denn er würde die Möglichkeit eines breiteren Straßenquerschnitts - und damit die sichere Fuß-und Radwegeführung - eröffnen. Die Stadt sollte mit der Region als Straßenbaulastträger entsprechend verhandeln.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Wir fordern Tempo 30 innerorts und die Aufstellung des neuen Verkehrszeichens “Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen (u. a. Fahrrädern) durch mehrspurige Kraftfahrzeuge (Zeichen Nr. 277.1)” in engen Ortsdurchfahrten (Wilkenburg, Hemmingen Dorf, Hiddestorf, Harkenbleck) und wenn der Mindestüberholabstand von 1,50 m nicht eingehalten werden kann (Neue Stadtbahnplanung). Stimmen Sie dieser Forderung zu?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Sowohl der Forderung nach Tempo 30 innerorts sowie der Aufstellung des neuen Verkehrszeichens “Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen (u. a. Fahrrädern) durch mehrspurige Kraftfahrzeuge” in engen Ortsdurchfahrten und wenn der Mindestüberholabstand von 1,50 m nicht eingehalten werden kann, stimme ich voll zu. Eine überregionale Aufklärung im Hinblick auf das neue Verkehrszeichen und dessen Bedeutung ist hierbei sehr wichtig. Für die besonderen Gefahrenstellen, vor denen dieses Zeichen warnt, müssen alle Verkehrsteilnehmer*innen sensibilisiert werden.
Herr Dingeldey (CDU)
Ja, ich werde mich dafür einsetzen, dass innerorts Tempo 30 gilt. Bei der Region Hannover und bei der für das Land zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr werde ich mich für eine Reduzierung Tempo 30 innerorts auf den Regions- und Landesstraßen, die auf Hemminger Stadtgebiet sind, einsetzen. Sofern die rechtlichen Voraussetzungen für die Aufstellung des Zeichen Nr. 277.1 vorliegen, sollte dies mit der zuständigen Behörde besprochen und sodann nach Prüfung beantragt werden. Zusätzlich möchte ich auf den Straßen Piktogramme aufbringen und sofern möglich einen Schutzstreifen errichten lassen.
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Ja ich stimme dieser Forderung zu. Wie auch die Partei der Grünen setze ich mich für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts ein. Wenn der Mindestabstand von 1,50 nicht eingehalten werden kann, dann kann nur überholt werden, wenn niemand entgegenkommt. Eine besondere Problematik stellt die B3 alt (Hemmingen-Westerfeld) im Bereich der Stadtbahn da. Dort ist ein Ausweichen wegen der Mittellage der Stadtbahn nicht möglich.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Wir fordern eine fußgänger- und fahrradfreundliche Umgestaltung der B3 alt und L 389 in der Arnumer Ortsmitte (Shared Space). Wie stehen Sie zum zukunftsorientierten Umbau von Arnum?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Ich möchte einen Paradigmenwechsel in Hemmingen initiieren: Unser Maßstab müssen die Radfahrerinnen und Fußgängerinnen, die Kleinen und Seniorinnen sein. Daran müssen sich die Kraft- und Lastfahrzeuge orientieren. Hierfür könnte die Neugestaltung der B3-alt und der L389 sowie der Arnumer Ortsmitte ein hervorragendes Leuchtturmprojekt darstellen. Zur konkreten Planung des neuen Arnumer Ortskerns möchte ich eine breit angelegte und systematisch Bürgerinnenbeteiligung einleiten. Auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit dem ADFC Hemmingen freue ich mich schon jetzt! Ich bin schon gespannt, wie Sie sich einen “shared space” konkret vorstellen!
Herr Dingeldey (CDU)
Die Veränderung der Ortsdurchfahrt Arnums und insbesondere die Umgestaltung des Zentrums ist mir sehr wichtig. Dies wird nur in enger Abstimmung mit den Betroffenen gelingen. Bei der Umgestaltung ist mir wichtig, dass Fußgänger sowie Fahrradfahrer und –fahrerinnen mehr Platz erhalten. Shared Space kann dabei eine attraktive Lösung sein, allerdings sollte die exakte Gestaltung mit vielen Akteuren und den Anwohnerinnen und Anwohnern erarbeitet werden. Dem möchte ich nicht vorgreifen, dennoch betonen, dass ich mich dafür einsetzen werde, den gewonnenen Platz in Arnum besser zu verteilen.
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
  1. auch Antwort zur Frage 2
Aus meiner Sicht bietet die Ausbildung von shared space eine attraktive und effektive Grundlage für eine Verkehrsberuhigung und sollte planerisch geprüft und als Variante durchgeplant werden.
Allgemein möchte ich noch anmerken, dass wir eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Baulastträger brauchen. Aufgrund von unterschiedlichen Zuständigkeiten bei den Radwegen sollten, Bund, Land, Region und Kommune konstruktiver den Radverkehr fördern und Lösungen erarbeiten, die Vorort als erforderlich gesehen werden.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.
  1. Die AGFK Jury lobte besonders die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt in Hemmingen. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die vorhandenen oder vergleichbare Räumlichkeiten weiterhin dauerhaft zur Verfügung stehen?
Frau Dr. Schröder (SPD)
Die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt in Hemmingen werde ich selbstverständlich unterstützen und weiterhin kostenlose Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Ich finde diese Initiative sehr wertvoll für alle großen und kleinen, jungen und alten Hemmingerinnen und Hemminger! Die Kooperation mit dem Hemminger Netzwerk für Flüchtlinge begrüße ich ebenfalls sehr! Ich komme gerne mal vorbei und schraube mit!
Herr Dingeldey (CDU)
Ja, das werde ich.
Herr Grambeck (Bündnes 90/ Die Grünen)
Es ist für mich selbstverständlich, dass die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt in Hemmingen erhalten werden muss. Entweder soll sie erhalten werden am derzeitigen Standort oder es müssen Ersatzräume geschaffen werden. Nach meinem Kenntnisstand stünden noch Kellerräume im Freibad Arnum zur Verfügung. In diesen Räumen befand sich bis 2008 bereits eine Fahrrad-Werkstatt der Leine VHS und dort ist bereits auch die Kleiderkammer untergebracht.
Herr Harder (Einzelwahl)
ADFC: Herr Harder hat eine kombinierte Antwort auf alle Fragen gegeben, die wir unter dem Wahlprüfstein 1. wiedergegeben haben.

Impressum

Kontakt

Für die Ortsgruppe Jens Spille

E-Mail: j.spille@adfc-hannover.de

Für die ADFC Region Hannover Geschäftsstelle:

ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club / Region Hannover e.V.

Geschäftsstelle
Hausmannstr. 9-10
30159 Hannover
Tel.: (0511) 16403-12

Donnerstags 11:00 - 14:00 Uhr und 15:00 - 18:00 Uhr
Samstags 11:00 - 14:00 Uhr (erstmal bis Ende August 2021) - Stand 2.6.2021

Sprecherteam

Das Sprecherteam wurde auf der Mitgliederversammlung 2020 am 29. Januar 2020 für zwei Jahre gewählt.

Aufgabe Name
Sprecher Jens Spille
Vertreter Günther Kleinod
Vertreter Michael Maier
Vertreter Joachim Amtsfeld

Mitgliedsschaft

Mitglied werden kann man hier

Konto

IBAN: DE97 2509 0500 0000 9205 50,
BIC: GENODEF1S09 (Sparda Bank Hannover e.G.)
Verwendungszweck: “ADFC Selbsthilfewerkstatt Hemmingen” und Anschrift (für eine Spendenbescheinigung)

Mit fahrradfreundlichen Grüßen, die ADFC Ortsgruppe Hemmingen/Pattensen.

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